Prof. Dr.-Ing. Sabine Roller

„Die Mitarbeit in der Jury des Deutschen Rechenzentrumspreises ist spannend, weil viele unterschiedliche Ideen zur Zukunft von Rechenzentren zusammen kommen, die die IT-Landschaft sowohl in Wirtschaft als auch Forschung in den nächsten Jahren verändern können. Die Frage der zentralen und dezentralen Bereitstellung von IT und IT-Dienstleistungen, von Prozessen und Anwendungen sowie dem Umgang mit großen Datenmengen in einem Umfeld, das gleichzeitig flexibel und sicher ist, ist eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre.“

Prof. Dr.-Ing. Sabine Roller (47) leitet das Zentrum für Informations- und Medientechnologie der Universität Siegen. Sie ist gleichzeitig Professorin für Simulationstechnik und Wissenschaftliches Rechnen in der Fakultät IV: Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät, Department Maschinenbau. Mit ihrem doppelten beruflichen Hintergrund vertritt sie die Anbieterseite ebenso wie die Nutzerseite und ist damit ein Mittler zwischen den Welten.

Studiert hat Prof. Roller Technomathematik in Karlsruhe. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungszentrum Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie, KIT) sowie an der Universität Stuttgart. Dort promovierte sie 2004 in der Luft- und Raumfahrttechnik über Simulationsverfahren im Bereich der Strömungsmechanik. Anschließend wechselte sie ans Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) und leitete Projekte im Bereich HPC und Grid Computing. Von dort ging sie 2009 an die RWTH Aachen, bevor sie 2013 dem Ruf an die Universität Siegen folgte.

Das Zentrum für Informations- und Medientechnologie der Universität Siegen (ZIMT) gewann 2013 den Publikumspreis des Deutschen Rechenzentrumspreises mit dem Neubau des New Data Centers (NDC). Um Ausfallsicherheit und Business Continuity gewährleisten zu können, ist der Bedarf entstanden, ein unabhängiges Redundanzrechenzentrum (Arbeitstitel: Independent Data Center, IDC) zu konzipieren.

Das ZIMT unterstützt die Wissenschaft, Forschung und Lehre in allen Abläufen des täglichen Arbeitens ebenso wie in Forschungsprojekten am „bleeding edge“ der Entwicklungen. Der Spagat zwischen Stabilität im Betrieb und dem Wunsch der Forschung nach den jeweils neuesten, oft noch nicht stabilen Entwicklungen macht den Reiz eines Universitätsrechenzentrums aus.