Heutzutage ist der Bedarf an hohen Datenübertragungsraten enorm. Am 12.09.2017 meldete der Internetknoten in Frankfurt mit 5,88 Terabit pro Sekunde einen neuen Rekordwert. Mitte März 2018 sind bereits knapp 6,4 Terabit pro Sekunde gemessen worden. Vor fünf Jahren sind es nicht einmal 2 Terabit pro Sekunde gewesen. Obwohl heute viele Arbeitsplätze in Bürogebäuden noch nicht einmal mit 1 Gbit/s angebunden sind, werden seit mehr als 10 Jahren mit dem E-DATmodul 10 GBit/s-fähige Anschlüsse in Verbindung mit Kat. 7 oder gar Kat. 7A Installationskabeln in den Gebäuden verbaut.
Ethernet- und Power-over-Ethernet-Anwendungen nehmen kontinuierlich zu. Die Twisted-Pair- bzw. Kupferverkabelung und RJ45-Steckverbinder gewinnen weiter an Attraktivität.
In vielen Gebäuden, ähnlich wie in privaten Wohngebäuden, macht es den Anschein, dass weniger Netzwerkverkabelung auf Basis von Twisted-Pair-Installationskabeln und RJ45-Steckverbindern gebraucht wird. Die Verbindung für die herkömmlichen Netzwerkgeräte zur reinen Datenübertragung wird entweder durch ein kabelloses Netzwerk abgedeckt oder durch die Glasfaserverkabelung abgelöst. Demgegenüber stehen zahlreiche gegenwärtige und zukünftige Anwendungen, die aufgrund der gleichzeitigen Übertragung von Daten und Energie eine Kupferverkabelung unabdingbar machen. Nicht zuletzt der Wireless-Access-Point (WAP) selbst braucht eine Anbindung an das Netzwerk, um die Vielzahl an mobilen Endgeräte in allen Bereichen abzudecken, die volle Leistung zu bieten und gleichzeitig über Power over Ethernet (PoE) mit Energie versorgt zu werden. Die PoE-Technologie ist seit geraumer Zeit wesentlicher Bestandteil der Netzwerktechnik. Dabei wird neben den Daten auch Energie über RJ45-Steckverbinder und Twisted-Pair-Kabel übertragen, um die Endgeräte gleichzeitig mit Strom zu versorgen. Die Energieversorgung über die Netzwerkverkabelung tendiert in immer höhere Leistungsklassen, Stand heute bis zu 90 W. Die Standardisierung der Energieversorgung in PoE-Klassen wird durch immer mehr neue Geräte und Anwendungen auf Basis der PoE-Technologie getrieben. Von der IP-Kamera bis zur Beleuchtung – PoE spart durch die Energieversorgung bei gleichzeitiger Datenübertragung einen Teil der Verkabelung ein und ermöglicht ein intelligentes Gebäude- und Energiemanagement.
Eine vorausschauende, intelligente Gebäudeverkabelung für unterschiedlichste Nutzungen hat bei den Investoren einen ähnlich hohen Stellenwert wie grundlegende Haus- und Gebäudeleittechnik. Die Investitionen werden über Jahre hinweg gesichert, Aufbau- und Wartungskosten minimiert. Deshalb ist es kein Fehler, Gebäude mit einer hochwertigen Verkabelung für 10 Gbit/s oder bei reduzierter Linklänge von 30 m für 25 GBit/s auszustatten, damit sich die 25/10 Gbit/s am Arbeitsplatz überhaupt erst einmal durchsetzen können, wird die weiterführende Verkabelung über LWL weiter an Bedeutung gewinnen.