Dabei wäre es egal, ob im Edge-Rechenzentrum Produkte verschiedener Hersteller implementiert sind. Denn die intelligente Steuerung per Rack PDU würde über das integrierte Gateway laufen, das die verschiedenen Geräte entsprechend in einem „out-of-Band-Netzwerk“ zusammenfasst. Alle Geräte würden ihre Daten an die zentrale Steuereinheit PDU geben. Diese würde die Informationen bündeln, die Datenprotokolle vereinheitlichen und an das primäre Netzwerk weiterreichen. Damit gäbe es nicht mehr für jedes Gerät eine eigene IP-Adresse, sondern nur noch für die PDU selbst. So würde die Rack PDU zum zentralen Gateway werden, das die Kommunikation zwischen Zentralrechenzentrum und Edge-Rechenzentrum um ein Vielfaches vereinfachen und potenzielle Sicherheitsrisiken minimieren würde. Denn eine IP-Adresse bietet weniger Angriffsfläche als viele. Der out of Band-Zugang ließe sich zudem um einen zweiten erweitern, der an ein Mobilfunknetz angeschlossen ist. So könnte man bei einem Ausfall der Festnetzinternetanbindung die Kommunikation über das Mobilfunknetz sichern und das Mikro-Rechenzentrum wäre wieder erreichbar. Außerdem übernimmt die PDU auch weitere Funktionen wie beispielsweise das Strom-Monitoring.
Ein Blick in die Zukunft
Um die Hochverfügbarkeit von Mikrorechenzentren zu gewährleisten, gilt es, ein breites Lösungsspektrum zu schaffen, das mehrere individuelle Einsatzszenarien abbilden kann, höchst kompatibel ist und technologischen Standards entspricht. Redundante Standorte und Virtualisierung bilden hier noch einen interessanten Ansatz. Sie basieren auf dem Zusammenschluss von mehreren Mikro-Rechenzentren zu einem Verbund. Wenn dann eines der Mikro-Rechenzentren ausfällt, ließe sich die Lücke durch ein anderes im Verbund schließen, bis die Probleme am ausgefallenen Standort behoben sind. Voraussetzung dafür ist, dass die Daten kontinuierlich gespiegelt werden und Anwendungen schnell auf einen anderen Standort umgezogen werden können. Außerdem braucht es dafür wiederum eine gute Anbindung der Edge-Rechenzentren – das ist hierzulande teilweise noch eine Herausforderung, vor allem in ländlichen Gebieten.
Klar ist: Mikro-Rechenzentren bleiben Mikro-Rechenzentren. Ihre Verfügbarkeit hängt im Wesentlichen auch davon ab, welche Absicherung das umgebende Gebäude bereitstellt. Da Egde-Rechenzentren aber oft nicht in eigens dafür entwickelten und gebauten Gebäuden untergebracht sind, wird man hinsichtlich Verfügbarkeit und Management immer schneller an Grenzen stoßen als bei großen, zentralen Rechenzentren. Das liegt in der Natur der Sache. Edge-Rechenzentren mittels Rack PDU-Erweiterung intelligenter und „managebarer“ zu machen, ist ein sehr erfolgversprechender und effizienter Schritt für die Bewältigung der steigenden Anforderungen an Edge-Infrastrukturen. Deswegen arbeiten wir bei Vertiv bereits intensiv daran.