Das Förderprogramm „STEP up! – StromEffizienzPotentiale nutzen!“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bietet Unternehmen finanzielle Anreize, mit hocheffizienten Technologien ihren Stromverbrauch zu senken und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Nun nimmt das Förderprogramm in der geschlossenen Ausschreibung die „Umsetzung von Effizienzmaßnahmen in Rechenzentren“ in den Fokus.
Die Effizienz von IT-Equipment konnte in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert werden; Insbesondere bei Komponenten wie z. B. Kühlung und Lüftung oder der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) schlummern jedoch noch hohe Einsparpotenziale. Für die Realisierung dieser Potenziale bieten sich verschiedene Maßnahmen an, z.B.:
• Anhebung der Serverraumtemperatur bzw. Temperaturspreizung durch optimierte Luftführung (z. B. Kaltgangeinhausung, lastabhängige Ventilatorregelung)
• Einsatz freier Kühlung
• Einsatz geregelter Kälteerzeuger und Pumpen
• Verbesserung des Energy Efficiency Ratios (EER) von Klimaanlagen (u. a. abgeführte Wärmemenge /Stromverbrauch Kältebereitstellung)
• Einsatz effizienterer Transformatoren
• Verringerung Stand-by-Verbrauch der Notstromversorgung
• Einsatz effizienterer USVs
Mit dem Ziel, Unternehmen dabei zu unterstützen, diese bedeutenden Effizienzpotenziale zu heben, nimmt das Förderprogramm „STEP up! – StromEffizienzPotentiale nutzen!“ aktuell in der geschlossenen Ausschreibung „Umsetzung von Effizienzmaßnahmen in Rechenzentren“ in den Fokus. Das im Juni 2016 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiierte Programm funktioniert grundsätzlich wie ein normales Förderprogramm, wird jedoch ergänzt um eine wettbewerbliche Komponente: In zwei Ausschreibungsrunden pro Jahr (Frühjahr und Herbst) reichen Unternehmen ihre Stromeffizienzprojekte ein und treten mit anderen Unternehmen in einen Wettbewerb um die Fördergelder. Den Zuschlag erhalten dabei die Projekte, die die besten Kosten-Nutzen-Verhältnisse aufweisen, d.h. die Projekte, welche die höchsten Stromeinsparungen pro „Förder-Euro“ erbringen.
Pro Ausschreibungsrunde laufen jeweils zwei Ausschreibungsarten parallel zueinander: Zum einen die offene Ausschreibung, welche technologie- und sektoroffen ausgestaltet ist und an welcher sich Unternehmen aller Branchen beteiligen können. Zum anderen die sogenannte „geschlossene Ausschreibung“, die jeweils bestimmte Sektoren, Technologien oder Themenbereiche adressiert, die hohe Effizienzpotenziale und gleichzeitig hohe Hemmnisse aufweisen. Da sie somit pro Runde nur einer bestimmten Gruppe von Unternehmen offen stehen, bieten die geschlossenen Ausschreibungen besonders attraktive Wettbewerbsbedingungen. Die nachstehende Abb. 1 zeigt Teilsysteme von Rechenzentren, an welchen sich im Rahmen von STEP up! förderfähige Effizienzmaßnahmen durchführen lassen.